Azure – Eine kurze Einführung in die Welt des Cloud Computings von Microsoft
- Veröffentlicht am 24. März 2021
Ist dir das Wort „Azure“ mal zu Ohren gekommen bzw. hast du es irgendwo mal gelesen? Du möchtest dich gerne mal mit diesem Thema befassen? Mit diesem Blogbeitrag führe ich dich in die Welt des Cloud Computing von Microsoft ein.
Es steht ein neues Softwareprojekt an. Du hast die Aufgabe als SoftwarearchitektIn dieses Projekt neu aufzusetzen und du stürzt dich euphorisch an die Arbeit. Nach dieser Euphorie folgt dennoch Ernüchterung, denn du stellst fest, dass unermessliche Ressourcen an Hardware, Speicherplatz und an Rechnerleistung für dieses Projekt notwendig sind. Das alles sprengt den Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets. Was tun? – Dafür gibt es eine Lösung: Cloud Computing
Cloud Computing – wie es alles entstanden ist
Die Idee des Cloud Computings ist nicht neu. Dieses Konzept existiert bereits in unserem Alltag. Man muss sich nur mal die normale Stromversorgung eines durchschnittlichen Haushaltes vorstellen. Wir alle werden mit Elektrizität versorgt, damit wir jeden Abend das Licht anmachen können. Über alles andere, wie den Transport der Elektrizität, die Energiegewinnung und sowie die Hochspannungsleitungen, müssen wir uns keine Gedanken machen. Das macht alles der Stromversorger und man selbst zahlt nur was man tatsächlich verbraucht. Die Cloud Computing Anbieter agieren auch nicht anders als ein Stromversorger. Mit Aufkommen des Internets, größerer Bandbreite, elektronischen Handel entstanden einige große Clouddienste wie Microsoft Azure oder AWS von Amazon. Die Aufgaben dieser Dienste sind das Bereitstellen von Rechnerleistung, Speicherplatz, Netzwerksystemen und Analysetools.
Clouddienste – was macht sie so besonders?
Cloud Computing erfährt immer mehr größeren Zuwachs und unser Fokus richtet sich mehr und mehr darauf. Was macht Cloud Computing heutzutage denn so beliebt? Auf die entscheidenden Vorteile gehe ich in diesem Abschnitt genau ein:
- Kosteneffizienz: Die Kosten orientieren sich nur an dem Verbrauch der zur Verfügung gestellten Ressourcen, mit dem Zuwachs an der Komplexität der Softwareentwicklung kommt uns dieser Vorteil besonders zugute.
- Skalierbarkeit: Hier ist die Rede von zentralem hochskalieren, bei dem die Anzahl der Arbeits-, Datenspeicher und die Rechnerleistung erhöht wird und von horizontalem hochskalieren, bei dem zusätzliche virtuelle Computer zur Verfügung gestellt werden.
- Elastizität: Je nach Bedarf/Nachfrage werden weitere Compute-Ressourcen zugeordnet, um den erhöhten Datenverkehr zu verarbeiten und später wieder entfernt, was sich auch auf die Kosten nachhaltig auswirkt.
- Aktualität: Der Clouddienst übernimmt die Verwaltung von Softwarepatches, Hardwareeinrichtung, Upgrades und anderen IT-Verwaltungsaufgaben.
- Zuverlässigkeit: Dienste für Datensicherung, Notfallwiederherstellung und Datenreplikation werden zur Verfügung gestellt und diese Sicherheit wird einem gewährleistet.
- Sicherheit: Eine Vielzahl von Richtlinien, Technologien, Kontrollen und technischen Fachkenntnissen werden vom Clouddienst angeboten.
- Globalität: Rechenzentren und Serverstandorte sind global auf der ganzen Welt verteilt.
Microsoft Azure
Azure ist die Cloud Computing-Plattform von Microsoft. Erscheinungsdatum war im Oktober 2008. Diese Plattform wurde nach und nach um weitere Dienste zu einem großen Portfolio erweitert. Komplexe geschäftliche Herausforderungen, aktuelle als auch zukünftige, können somit mit überschaubaren Kosten bewältigt werden, denn bei Azure zahlt man nur für das, was man tatsächlich nutzt.
Mehr als 100 Dienste sind auf der Azure Plattform verfügbar und können flexibel eingesetzt werden. Mit bevorzugten Tools und Frameworks können Softwareentwickler Anwendungen in einem globalen Netzwerk erstellen, verwalten und bereitstellen.
Die große Vielfalt an Diensten mag für einen abschreckend wirken. Glücklicherweise geht Microsoft darauf ein und bietet für jeden als hervorragende Einstiegsmöglichkeit einen kostenlosen Testaccount an. Es beinhaltet 12 Monate lang lang kostenlosen Zugriff auf beliebte Azure-Produkte und ein Guthaben in der Höhe von 200 USD, das in den ersten 30 Tagen ausgegeben werden kann. Sowie den unbegrenzt kostenlosen Zugriff auf über 24 Produkte.
Im E-Learning Portal von Microsoft findet man besonders hilfreiche Tutorials, Anleitungen und Lernpfade, die den Einstig und das Arbeiten mit Azure-Diensten erleichtern.
Die vielschichtigen Rollen der Azure Plattform
Die Plattform Azure kann auf unterschiedliche Weise genutzt werden. Ohne die Cloud Plattformen wären wir an die „On Premise“ Weise gebunden, d.h. wir müssten selbst für Hardware, Frameworks, Tools, Netzwerk und die gesamte Infrastruktur auskommen müssen. Stellen wir uns vor, unser Projekt ist es, unsere Familie mit einer großen Pizza zu überraschen. Mit der „On Premises“ Methode müssten wir den Teig selber herstellen, belegen, backen und für die Hardware, wie Tische, Stühle und Geschirr aufkommen. Es bedeutet für uns also an einiges Aufwand.
Die nächste Möglichkeit wäre die Pizza fertig im Supermarkt einzukaufen und sie zu Hause im gemütlichen Beisammensein zu backen und essen. Übertragen auf Azure könnte man sagen, der Cloudanbieter verwaltet für Sie die Hardware und die Infrastrukur, während man selbst die Freiheit hat, das Betriebssystem, die Middleware und die Runtimes selbst zu verwalten.
Noch mehr Komfort verspricht der Pizza-Lieferdienst, der die fertigen, warmen Pizzen zu seinem eigenen Zuhause liefert. Dasselbe leistet Azure auch, in dem sie sich um die Infrastruktur, die Softwareumgebung kümmert. Man stellt nur seine eigene Anwendung und die Daten online auf der Plattform zur Verfügung.
Der höchste Komfort ist es natürlich in eine Pizzeria zu gehen, in dem einem das Essen in einer gemütlichen Location serviert wird. Übertragen auf Azure bedeutet es, dass es auch Software anbietet, die zentral bei dem Endkunden gehostet wird und man sich über die Bereitstellung der App sowie der Daten keine Gedanken machen muss.
Insgesamt habe ich hier die vier Optionen vorgestellt. Die erste und traditionelle Kategorie „On Premises“ kann bei kleineren Softwareprojekten gut funktionieren. Steht ein großes Projekt aus oder man möchte das existierende Softwareprojekt erweitern, sollte man einen Clouddienst wie Azure in Erwägung ziehen. Wer sich mehr Flexibilität wünscht ist mit der „Infrastructure-as-a Service“ Kategorie gut bedient. Möchte man jedoch nur seine eigene Anwendung mit den Daten online stellen, ist die Platform-as-a-Service Kategorie am besten.
Weitere Informationen über die Kategorien kannst du in der Infobox nachlesen.
Infrastructure-as-a-Service (IaaS)
IaaS ist die flexibelste Kategorie von Clouddiensten. Clouddienste dieser Kategorie versuchen, vollständige Kontrolle über die Hardware zu gewährleisten, auf der Ihre Anwendung ausgeführt wird (IT-Infrastrukturserver und virtuelle Computer (VMs), Speicher, Netzwerke und Betriebssysteme). Mit IaaS mieten Sie die Hardware, anstatt sie zu kaufen. Es ist eine sofort nutzbare Computinginfrastruktur, die über das Internet bereitgestellt und verwaltet wird.
Platform-as-a-Service (PaaS)
PaaS bietet eine Umgebung zum Erstellen, Testen und Bereitstellen von Softwareanwendungen. Mit PaaS erstellen Sie Anwendungen in kurzer Zeit, ohne sich um die Verwaltung der zugrunde liegenden Infrastruktur kümmern zu müssen. Beim Bereitstellen einer Webanwendung mithilfe von PaaS müssen Sie beispielsweise kein Betriebssystem, keinen Webserver und auch keine Systemupdates installieren.
Software-as-a-Service (SaaS)
Bei SaaS handelt es sich um Software, die zentral für den Endkunden gehostet und verwaltet wird. Sie basiert normalerweise auf Architektur, bei der eine Version der Anwendung für alle Kunden verwendet wird und die durch ein Monats- oder Jahresabonnement lizenziert wird. Office 365, Skype und Dynamics CRM Online sind hervorragende Beispiele für SaaS-Software.
Die Azure Cloud Computing Plattform eröffnet für uns völlig neue Möglichkeiten Software, Softwaresysteme oder Internetsysteme zu entwickeln. In punkto Flexibilität sind kaum Grenzen gesetzt. Selbst kleine IT-Teams wären in der Lage eine komplexe Softwareapplikation mit Datenbankanbindung und künstlicher Intelligenz herzustellen, das bisher nur großen IT-Teams/Firmen vorbehalten war.
Heutzutage sind ökonomische, politische und soziale Ereignisse, seit aufkommen des Internets und der sozialen Medien, unvorhersehbarer geworden, so dass keine eindeutige Prognosen für die zukünftige Entwicklung einer App gemacht werden kann. Mit der Skalierbarkeit der zu verfügenden Computing-Ressourcen und die elastische Verarbeitung des Datenverkehrs ist man sozusagen auf der sicheren flexiblen Kosten-Nutzen Seite.
All diese Vorteile sprechen dafür, Azure mit Hilfe des Learning Portals von Microsoft (siehe oben) und eines kostenlosen Test-Accounts auszuprobieren. Der Einstig sollte einem nicht schwerfallen, so wie die Lernmodule in dem Portal aufgebaut sind. Ich persönlich habe damit gute Erfahrungen gemacht und durch das Sammeln von Punkten und durch die wegweisenden Lernpfade macht das Lernen wirklich Spaß.
Über die Autorin
Miriam arbeitet seit 2011 als Softwareentwicklerin bei Softwarekontor. Hauptsächlich entwickelt sie in der .NET Umgebung, aber Miriam hat auch Erfahrungen in vielen anderen Programmiersprachen und ist immer offen gegenüber neuen Technologien. Dank ihrer logischen Denkweise konnte Miriam schon eine Menge kniffliger Herausforderungen meistern.
0 Kommentare