Softwaretesting bei Softwarekontor
- Veröffentlicht am 20. Mai 2021
Was ist Softwaretesting? Warum wird es gemacht und lohnt es sich überhaupt? Das sind die Hauptfragen für Neulinge auf dem Gebiet. Wir wollen hier die Antworten aufzeigen.
Softwaretesting wird oft als unnötige Kontrolle angesehen. Doch macht man es eine Zeit lang, wird der Nutzen schnell sichtbar und man wird als Tester vom Kontrolleur zum Unterstützer.
Was ist Softwaretesting?
Beim Softwaretesting wird die umgesetzte Anforderung des Kunden getestet. Es wird also geprüft, ob die Anwendung so funktioniert, wie wir denken, dass der Kunde es erwartet. Aber das ist nicht alles. Es fließen noch einige andere Tests mit ein. Ein Softwaretest beinhaltet immer folgende Qualitätsmerkmale (nach ISO 25000):
- Funktionalität: Macht die Software das, was sie soll? Sind alle geforderten Funktionen umgesetzt?
- Zuverlässigkeit: Was passiert z.B. wenn ich Buchstaben in ein Feld eingebe, das eine Zahl erwartet. Kommt das System damit zurecht?
- Benutzbarkeit: Ist die Software leicht verständlich und strukturiert aufgebaut, findet man sich schnell zurecht?
- Effizienz: Wie schnell ist die Anwendung? Was passiert wenn auf einmal extrem viele Anwender zugreifen wollen. Hält das System das aus?
- Wartbarkeit: Kann man die Anwendung gut Analysieren? Wenn ein Fehler auftritt, ist dieser schnell zu finden?
- Übertragbarkeit: Läuft die Software auf verschiedenen Windowsversionen oder auf verschiedenen Browsern?
Um für alle Tester die gleiche Grundlage zu schaffen, gibt es einen weltweit anerkannten Standard, welcher vom International Software Testing Qualifications Board (ISTQB) vorgegeben wird. Alle unsere Tester sind ISTQB zertifiziert!
Stellenwert des Testings – Integration der TesterInnen bei Softwarekontor
Wird das Testen neu eingeführt hat man es als Tester nicht unbedingt leicht. Man wird als Kontrolleur gesehen, der die Fehler im Programm, die man als Entwickler macht, finden will. Es ist schwer zu zeigen, dass man nicht die Arbeit kontrollieren, sondern die Qualität und Kundenzufriedenheit steigern will. Wir sind alle nur Menschen und wir machen alle Fehler. Ich komme selbst aus der Entwicklung und weiß genau wie es ist, wenn man mehrere Runden drehen muss, bevor eine Software so ist, wie der Kunde sie braucht. Das liegt oft daran, dass der Kunde eine ganz andere Sicht auf die Software hat. Natürlich versuchen sich Projektleiter und Entwickler in die Software und das Arbeiten des Kunden einzudenken. Oft haben sie aber eben nicht die Grundlagen und die jahrelange Erfahrung, wie sie der Kunde hat. Daher kommen beim Kundentest Fehler auf, die man als Entwickler gar nicht sehen kann.
Und genau da kommen wir ins Spiel. Tester hinterfragen alles. Wir versuchen die Anwendung unter verschiedenen Aspekten und mit verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Sie auch mal so zu verwenden, wie sie eigentlich nicht gedacht ist, um zu sehen ob sie auch dann stabil läuft. Natürlich finden auch wir nicht alles. Auch wir kennen das Arbeitsumfeld des Kunden nicht so gut wie er. Unsere Devise heißt aber: Jeder Fehler den wir finden, spart dem Kunden Geld. Denn, je früher ein Fehler gefunden wird, desto weniger Kosten verursacht er.
Denn, kommt ein schwerwiegender Fehler im laufenden Betrieb auf, kann er, je nach Software, zu sehr hohen Kosten oder sogar zur Gefährdung von Menschen führen. Je höher das Risiko, desto höher sollte der Testaufwand sein.
Bei Softwarekontor sind wir Tester schon seit Jahren fester Bestandteil des Entwicklungsteams. Alles was an den Kunden raus geht, muss erst über den Tisch eines Testers. Wir stehen in der Verantwortung, dass das was raus geht unseren internen Qualitätsansprüchen entspricht.
Wichtig ist hierbei, dass wir nicht erst am Schluss eingebunden werden, wie man es denken könnte. Nein, wir sind während des kompletten Entwicklungsprozesses dabei. Während der Entwicklungsphase testen wir jede neu umgesetzte Anforderung. Dabei testen wir auf der einen Seite, ob die Anforderung aus unserer Sicht fachlich korrekt umgesetzte wurde, wir testen ob es bei der Bedienung zu Fehlern kommt und wir testen auch, ob die Änderung eventuell Auswirkungen auf andere Bereiche der Software hatte. Außerdem werfen wir auch immer einen Blick auf Benutzerfreundlichkeit und Design.
Alltag des Softwaretesters – Wie sieht ein Arbeitstag aus?
Und was machen Softwaretester noch? Sie planen und dokumentieren!
Für jede Software existieren Testpläne. Jede Änderung wird in den Testplan aufgenommen. Werden kritische Stellen einer Software lokalisiert, müssen diese dokumentiert und immer ausführlich mit getestet werden. Um die Testpläne immer griffbereit und für jeden Tester zugänglich zu haben, nutzen wir zur Erstellung und Ausführung Azure Dev Ops. Da wir dort auch unsere Projekte verwalten, bietet es sich an, zu jedem Projekt direkt den zugehörigen Testplan abzulegen.
Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist: Reden, Reden, Reden! Innerhalb des Entwicklungsteams ist es unabdingbar, dass es viele und häufige Absprachen gibt. Sei es bei der Vorbereitung neuer Anforderungen, während der Entwicklung und des Tests oder auch bei den Nacharbeiten. Ein gutes Team ist für die Softwareentwicklung und damit auch für den Test einfach das A und O.
Und genau das ist es, was Softwarekontor für mich aus macht. Die Arbeit in einem tollen Team, dass mit vereinten Kräften qualitative Software liefern will, die dem Kunden seine tägliche Arbeit erleichtert.
Abschließend kann man sagen, dass Softwaretesting viel komplexer ist, als es im ersten Moment den Anschein macht. Es erfordert Fachwissen, Planung und ein gutes Team um erfolgreich zu sein. Dann kann es uns und unseren Kunden viel Zeit und Geld sparen.
Über die Autorin
Hannah ist Softwaretesterin und seit 2014 bei Softwarekontor. Als eine unserer ISTQB zertifizierten Testerinnen ist sie verantwortlich für die Qualitätssicherung unserer Entwicklungen. Besonders begeistern Hannah Gesamttests einer Anwendung, bei denen sie die gesamte Anwendung auf Herz und Nieren testen kann. Egal ob Bug oder Formatierungsfehler, Hannah findet sie.
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